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Details des taktil fassbaren Geländemodells-(neues Fenster öffnet Image in Originalgrösse)

Allgemeine Informationen

Zur besseren Orientierung stehen am Zürcher Theater Spektakel für Besucherinnen und Besucher mit eingeschränktem Sehvermögen in den Eingangsbereichen taktil fassbare Geländemodelle bereit.

Assistenzpersonen

Rollstuhlplätze und Sitzplätze für Assistenzpersonen bitte spätestens 24 Stunden vor der Vorstellung im Festivalbüro (Telefon 044 488 18 80) reservieren. Das Billett für jeweils eine Assistenzperson ist gratis und kann nach telefonischer Voranmeldung an der Kasse abgeholt werden.

Hotline

Bei Bedarf können Gäste mit Sehbehinderung während des Festivals täglich von 16 - 21.30h unter 044 488 18 82 Hilfe auf dem Gelände anfordern.

Vorverkauf

Online-Vorverkauf

9. Juli bis 31. August unter www.theaterspektakel.ch oder www.starticket.ch
Keine Vorverkaufsgebühr.

Verkaufsstelle Bellevue

9. Juli bis 13. August, Montag bis Samstag 11-18h, am ersten Verkaufstag ab 8h. Keine Vorverkaufsgebühr

Starticket-Verkaufsstellen

9. Juli bis 30. August. Adressen und Öffnungszeiten unter www.starticket.ch  Vorverkaufsgebühren CHF 1.– bis 5.– pro Billett

Telefonischer Vorverkauf

Starticket Callcenter 0900 325 325, CHF 1.19 pro Minute ab Festnetz, Montag bis Samstag 8–22h

Kasse Landiwiese

Während des Festivals täglich ab 17h , keine Vorverkaufsgebühr.

Abendkasse Landiwiese

Täglich ab 17h für alle Vorstellungen, auch Werft und Rote Fabrik. Nachmittagsvorstellungen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

Rote Fabrik

eine Stunde vor Vorstellungsbeginn für Fabriktheater, Aktionshalle und Short Pieces

Telefonische Informationen

Allgemeine Auskünfte

Telefon +41 (0)44 412 30 30 (Kein Billettverkauf, keine Reservationen)

Seebühne, Open-Air-Veranstaltungen

Telefon 0848 000 414, Auskunft über Durchführung spätestens zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn.

Solarstrom-Franken

Billettpreise inkl. CHF 1.– für Solarstrom.

Ermässigungen

InhaberInnen einer Legi oder Kulturlegi sowie Jugendliche bis 20 Jahre können für den Eigenbedarf ermässigte Tickets beziehen. Sie müssen sich an der Kasse oder - bei print@home-Tickets - beim Einlass ausweisen können. Andernfalls ist die Differenz zum vollen Preis zu bezahlen. Für InhaberInnen einer Karte der Zürcher Kantonalbank oder einer Carte Blanche des Tages-Anzeigers steht ein beschränktes Kontingent an ermässigten Billetten zur Verfügung. Die Reduktion von CHF 10.– pro Billett gilt im online-Verkauf, an allen Vorverkaufsstellen und im telefonischen Vorverkauf.

Billettrückgabe

Billette können nicht zurückgegeben oder umgetauscht werden, ausser bei abgesagten Vorstellungen. Billette für Vorstellungen, die von der Festivalleitung abgesagt werden müssen, können bis Sonntag, 31. August an der Kasse auf der Landiwiese zurückgegeben werden. Kein Nacheinlass. Kein Einlass nach Vorstellungsbeginn.

Angebote mit Live-Audiodeskription

(Kopfhörer für den Empfang werden am Eingang des jeweiligen Veranstaltungsortes ausgegeben)

Theater

Belgien

Studio Orka & Bronks

Jakobs Nase

SPRACHE Deutsch mit Live-Audiodeskription
FABRIKTHEATER ROTE FABRIK Mittwoch, 27.8. 14.00h, Erwachsene CHF 21.- / Kinder CHF 13.-, 70 Minuten
Alles, was vorstellbar ist, ist auch möglich! So lautet die Devise des belgischen Kollektivs Studio Orka, dessen eigensinnige Kreationen fröhlich zwischen Fantasie und Realität oszillieren. Das jüngste Stück der Truppe dreht sich um eine ebenso sensible wie liebenswürdige Nase, deren Besitzer in der dampfenden Waschküche im Untergeschoss eines Mietshauses lebt. Es ist Julien, der hier wäscht, bügelt, faltet und stapelt, tagein, tagaus. Bis eines Tages Annabel einbricht in seine einsame Routine - und einen neuen Duft mitbringt. Eine lustige und berührende Geschichte
um Liebe und Freundschaft, für Kinder und Erwachsene.

Konzert

Schweiz / Österreich

Erika Stucky & da Blechhauf’n

Wally und die sieben Geier

SPRACHE Walliserdeutsch und Amerikanisch, mit Live-Audiodeskription
SEEBÜHNE Freitag, 15.8., 21.00h, CHF 39.-, 75 Minuten
Erika Stucky hat gern Blech. Jetzt hat sie einen ganzen Haufen davon. Mit dem österreichischen Septett, das dafür bekannt ist, dass es Musikgenres kunst- und genussvoll durcheinanderbringt und so das Vorhersehbare - also das Unterhalten von Menschen mittels Blechblasen - unvorhersehbar wird, tritt sie auf der Seebühne zur Premiere an. Von ihr, der begnadeten Performerin, Akkordeonistin und Sängerin, heisst es, sie könne alles von Jimi Hendrix bis Jodeln. Auf den Auftritt als «Wally und die sieben Geier» darf man also gespannt sein. Sicher ist: Es wird viel geblasen, gequetscht und gesungen, es wird ein Mix aus Jazz, Pop, Blues und alpenländischen Geschichten geboten, zwischendurch dürfte es auch recht durchgeknallt, düster und psychedelisch werden, immer aber sehr musikalisch, sehr lustvoll und sehr böse.

Konzerte ohne Audiodeskription

Portugal

OqueStrada

SEEBÜHNE, Samstag , 16.8., 21.00h, CHF 39.–
Tasca-Beat nennt sich eine neue Musik aus Portugal, die es zu entdecken gilt: Die erfrischende Mischung aus Frohsinn, Sehnsucht, Humor ist eine Spezialität der Lissaboner Gruppe OqueStrada. Der Bandname erinnert an die Strasse, wo ihre Mitglieder herkommen und wo sie immer noch spielen - «o que estrada»; der Begriff Tasca bezieht sich auf die Eckkneipen, wo sich Einwanderer und Einheimische treffen und in denen die Gruppe noch immer häufig auftritt. Angefangen haben die Schauspielerin und Sängerin Marta Miranda und der französische Kontrabassist Jean Marc Pablo 2002 mit einem «Mobilen Musical». Seither spielten sie fast ununterbrochen, mittlerweile zum Oktett angewachsen. Ihr Folk-Pop, der unüberhörbar Elemente der Musikstile von Brasilien, den Kapverden und Afrika aufweist und damit auch auf die Geschichte Portugals als Kolonialmacht verweist, findet längst ein begeistertes Publikum weit über die heimischen Strassen hinaus.

Türkei

Taksim Trio

SEEBÜHNE, Donnerstag, 21.8., 21.00h, CHF 45.-, 75 Minuten
Als Instrumentalisten sind sie Virtuosen, als Band dringen sie in neue Sphären vor: Das Taksim Trio aus Istanbul spielt eine Musik, die sich schwerelos zwischen heimischer Tradition und internationaler Moderne, zwischen Folklore, Gypsy, Latin, Pop und Jazz hindurchschlängelt. Dabei ist die Kombination ihrer drei Instrumente in der türkischen Musik einzigartig. Aytaç Dogan spielt die Kanun, eine orientalische Zither mit über siebzig Saiten, und hat schon Ausflüge zu Blues, Latin und Klassik hinter sich. Hüsnü Senlendirici ist einer der bekanntesten türkischen Klarinettisten, er hat die Nummer eins in den Charts erreicht, aber auch mit amerikanischen Musikern gespielt. Ismail Tunçbilek an der Baglama, der türkischen Langhalslaute, hat in Ägypten, Israel und Spanien Konzerte gegeben und dort unter anderem Paco de Lucía begleitet. Das Taksim Trio auf der Seebühne - das ist eine musikalische Entführung in zauberhafte orientalische Gärten und Gemächer.

Italien

Vinicio Capossela & La Banda della Posta

SEEBÜHNE, Montag, 25.8., 21.00h, CHF 45.-
Wenn Vinicio Capossela zusammen mit der Banda della Posta auf die Bühne steigt, wird gefeiert, und zwar all’italiana: Das Programm aus Polkas, Walzer, Tangos, Tarantelle, Quadriglie und Foxtrotts lässt unweigerlich bei jedem, der eine Schwäche für Bella Italia hegt, die schönsten Erinnerungen aufkommen. Vinicio Capossela gehört als Cantautore zu den ganz grossen in Italien. Mit den «banditi» der Banda della Posta spielt Capossela Hochzeits- und Ballmusik, wie sie in den Fünfzigerjahren auf dem Land gespielt wurde. Die Musiker nehmen mit dem Namen des Orchesters Bezug auf die Pensionierten, die früher vor dem Postbüro darauf warteten, dass ihre Rente kam. War der Scheck eingetroffen, hoben sie zu spielen an, und bald war das ganze Dorf auf den Beinen... Statt auf dem Dorfplatz geht jetzt auf der Seebühne die Post ab!

Schweiz

Gustav

LIDO, Freitag, 15.8., 21.30h, CHF 32.-
Lieder über die Leichtigkeit des Sommers, über unfähige Banker, über Sehnsucht, Liebe und Tod - mit seinem aktuellen «Holy Songbook» ist Gustav wieder zum Singer-Songwriter geworden. Für die aktuelle CD hat er alle Instrumente selber eingespielt, lieber ist er aber im Quartett unterwegs. Von Gitarre, Banjo und Akkordeon begleitet, bewegen sich die Lieder zwischen Folk, Bluegrass, Gospel und Chanson, und als Freiburger wechselt der Sänger spielend zwischen Senslerdeutsch, Französisch und Hochdeutsch. Auch wenn ab und zu nachdenkliche Töne anklingen, so ist Gustav auf der Bühne ein echter Entertainer, der mit seiner Band sein Publikum so richtig mitreisst - Mitklatschen, Mitpfeifen, Mithornen und Mittröten ist denn auch ausdrücklich erlaubt!

Argentinien

La Yegros

LIDO Samstag, 16.8., 21.30h, CHF 32.-
Königin des Nu-Cumbia wird sie genannt. Oder «bomba latina»: Mariana Yegros ist eine wirblige Sängerin, ein Energiebündel mit einer Sirenenstimme und einer phänomenalen Bühnenpräsenz. Nu-Cumbia ist die Elektroversion der Volksmusik, die in Panama aus der Musik der Sklaven und der spanischen Eroberer entstand. Als eine der wenigen erfolgreichen Frauen im Macho-Genre Cumbia ist La Yegros ein Star in Argentinien und sorgt auch in Europa für Begeisterung. Das Londoner Szenemagazin Time Out nannte sie «eine Revolution, zu der man tanzen kann».

DR Kongo

Jupiter & Okwess International

LIDO Sonntag, 17.8., 21.30h, CHF 32.-
Jupiter Bokondji sieht sich als eine Art Rebellenführer der kongolesischen Musik. Seit den Achtzigerjahren entwickelt er aus der Musik der verschiedenen ethnischen Gruppen seines Landes seinen eigenen Stil. Seit den Neunzigern tritt er mit seiner fünfköpfigen Band Okwess International auf. In seinen Songs schildert er den täglichen Kampf ums Überleben, kritisiert die Politiker und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Von der Musik von Jupiter & Okwess International geht eine starke Dringlichkeit aus, ihre Auftritte sind entsprechend wild und kämpferisch. Für ihn sind nicht die Bodenschätze der wahre Reichtum seines Landes, sondern die Talente der jungen Menschen. Mit dieser Botschaft ist er unterwegs - in Afrika und in Europa, wo sein Afropop zunehmend das Publikum entzündet.

Usa, Indonesien

Filastine & Nova

LIDO Freitag, 22.8., 21.00h, CHF 32.-
Videoproduzent, Dubstepmaster, Politaktivist - der aus Los Angeles stammende Grey Filastine ist ein rastloser Künstler. In seinem dichten, noisigen Sound, bei dem Dubstepbässe mit Hochfrequenzbeats kollidieren, baut er nebst HipHop, Moombahton, Dubstep und Cumbia auch indische, nordafrikanische und indonesische Elemente ein. Seit 2012 ist er mit der indonesischen Sängerin Nova weltweit auf Tour. Novas seidene Stimme, die sie gern mit dem Megafon verstärkt,
Filastines Electronics, sein ungestümes Perkussionsspiel und die Videoprojektionen ergeben den Soundtrack zu seinem künstlerischen und politischen Feldzug. Live resultiert daraus ein höchst intensiver, ekstatischer Clubevent.

Schweiz

Kummerbuben

LIDO Samstag, 23.8., 21.00h, CHF 32.-
Rumpelrock, Fernwehfolk, Draufgängerpolka... So ungefähr kann man die Musik der Kummerbuben bezeichnen. Nachdem sie jahrelang traditionelles Schweizer Liedgut entstaubt und verrockt hatten, bedienen sich die Berner jetzt bei den Musikstilen weltweit. Aus Rock, Folk, Gypsy, Ska, Swing und mehr brauen sie einen eigenen Mix. Trotz «waidwunder» Lieder ist die Musik stampfend, schnell, schmissig und schweisstreibend. «Herzblut vergiessen die Kummerbuben literweise», schrieb die Berner Zeitung. Stimmt.

Iran, Serbien, Österreich

Sormeh

LIDO Sonntag 24.8., 21.00h, CHF 32.-
Orient trifft Balkan in Wien - die drei Musikerinnen aus Iran und Serbien lösen geistige wie musikalische Grenzen auf. Persische, jiddische, armenische, bulgarische, griechische und sephardische Lieder, a capella vorgetragene Lyrik, Klezmer-Einlagen... Die höchst begabten Instrumentalistinnen kreieren mit Gespür für Melodien und Experimentierfreude eine eigenständige und eigenwillige Weltmusik. Auch wenn Sormeh betonen, dass ihre Musik «entpolitisiert» sei, so ist gerade die Selbstverständlichkeit, mit der sie Kulturen zusammenbringen, ein politisches Statement.

Schweiz

OTPMD

LIDO Freitag, 29.8., 21.00h, CHF 32.-
Orchestre tout puissant Marcel Duchamp, kurz OTPMD ist eine zweigleisige Hommage: einerseits an traditionelle westafrikanische Orchester, andererseits an den grossen Provokateur und Neuerer in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Genfer Sextett mit dem irritierenden Namen schafft den Seiltanz zwischen Tradition und Surrealismus mit Leichtigkeit. Frech wirft es Free Jazz, Rock’n’Roll, Afrobeat, Art Music und Volksmusik in einen Schmelztiegel und kreiert eine eigene musikalische Legierung. «Talentueux urluberlus», begabte Wunderlinge, hat sie Radio France Inter genannt. Talentiert sind sie in der Tat, und es ist eine wahre Freude mitzuerleben, wie sie live mit Humor und Verve das Publikum zu begeistern verstehen.

Schweiz

Lariba

LIDO Sonntag, 31.8., 21.00h, CHF 32.-
Zum Abschluss des Theater Spektakels wirds am Zürichsee karibisch. Der Schweizer Perkussionist David Stauffacher und sein babylonischer Haufen von Mitmusikern aus Kuba, Brasilien, Italien und Mexiko rocken den Lido-Dancefloor mit ihrem Reggae-HipHop-Rumba-Amalgam. Stauffacher, der sich nicht nur in der Latin-Szene, sondern auch in zahlreichen Jazz- und Pop-Formationen als Studiomusiker und als Produzent einen Namen geschaffen hat, bezeichnet das Septett Lariba als seine Lieblingsband. Erinnerungen an Manu Chao, Orisha, Jovanotti oder Sergent Garcia sind angebracht, wenn es auf der Bühne abgeht mit fetten Raps, kubanischem Power und brasilianischer Eleganz. Ein Konzert mit Lariba garantiert einen heissen Sommerabend. Und das bei jedem Wetter.

Weitere Veranstaltungen ohne Audiodeskription

Australien

Back to Back Theatre

Ganesh Versus the Third Reich

WERFT Mittwoch, 27.8. bis Samstag, 30.8., 19.00h, CHF 47.-, 100 Minuten, Englisch mit deutscher Übertitelung
«Hey, was bist denn du für eine Missgeburt?», fragen die Nazis in «Ganesh Versus the Third Reich» den aus Indien angereisten Elefantengott. «Ich bin Gott selbst», antwortet dieser, «Gott Ganesh.» Die neuste Produktion des australischen Back to Back Theatre, ein Ensemble von SchauspielerInnen mit einer geistigen Behinderung, funktioniert als Theater im Theater: Die Darsteller und ihr Regisseur proben ein Stück, in dem Ganesh, eine hinduistische Gottheit mit Elefantenkopf, ins Nazi-Deutschland der Vierzigerjahre geschickt wird, um die dort zweckentfremdete Swastika zurückzuholen. Gemeint ist das Hakenkreuz, welches im Hinduismus ein Symbol für Glück und Wohlergehen ist. Dabei zeigt sich, dass Machtmissbrauch und Ausgrenzung nicht nur im Krieg, sondern auch im Probenraum geschehen. «Mutiges, konfrontatives, intelligentes und meisterhaft durchdachtes Theater», brachte es die australische Tageszeitung The Age auf den Punkt.

Argentinien

Mariano Pensotti

Cineastas

NORD Donnerstag, 14.8. bis Sonntag, 17.8., 19.00h, CHF 41.-, 105 Minuten, Spanisch, mit deutscher Untertitelung
Der argentinische Regisseur, der bereits 2011 mit grossem Erfolg am Theater Spektakel gastierte, verbindet in «Cineastas» die Lebensrealitäten von vier in Buenos Aires lebenden FilmemacherInnen mit den Filmen, die sie gerade drehen. Die Bühne erinnert an einen Split-Screen: Während wir im Parterre den realen und teilweise recht trostlosen Alltag der FilmerInnen Gabriel, Lucas, Mariela und Nadja verfolgen, sehen wir im ersten Stock gespielte Sequenzen aus den Filmen. Mit Verve spielt das fünfköpfige Ensemble auf beiden Ebenen und macht die Theater-Montage über das komplexe Verhältnis zwischen Realität und Fiktion zu einem höchst gelungenen Schauspiel.

Iran

Hamid Pourazari & Papatiha Theatre Group

Sâl Sâniye / Sekunden wie Jahre

ROTE FABRIK, AKTIONSHALLE Samstag, 16.8. um 21.00h, Sonntag 17. und Montag , 18.8. um 19.00h, CHF 39.-, Premiere, 90 Minuten, Farsi mit deutscher Übersetzung
Publikumsgespräch mit Hamid Pourazari, Sonntag 17.8., nach der Vorstellung
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Hamid Pourazari, bekannt für seine unkonventionellen Projekte, bei denen er Kneipen, Parkhäuser und Wohnungen zu temporären Theatersälen macht, ist eine Schlüsselfigur der iranischen Theaterszene. Seine Stücke kreiert er sehr oft mit jungen Profis und Laien. Dabei gelingt es ihm, seine Begeisterung für die verändernde Kraft des Theaters mit hohen künstlerischen Ambitionen zu verbinden. Als Premiere zeigt er eine Arbeit, die er in Teheran mit zehn jungen Performerinnen erarbeitet hat. Mit Mut, Witz und viel Power zeigen die Iranerinnen dabei selbstbewusst, dass Freiheit mehr bedeutet, als das Kopftuch abziehen zu dürfen.

USA

Tina Satter & Half Straddle

House of Dance

SÜD Donnerstag ,14.8. bis Samstag, 16.8., 19.30h, CHF 35.-, Europa-Premiere, 60 Minuten, Amerikanisch mit deutscher Übertitelung
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Tina Satter, aufsteigender Stern am New Yorker Off-Bühnenhimmel zeigt in ihrem Stück, das sie mit ihrer Theater-Company inszeniert hat, vier mehr oder weniger talentierte Steptänzer beim Training in einem heruntergekommenen Tanzstudio und entfaltet dabei ein Panorama von unerfüllten Sehnsüchten und überlebten Wunschträumen. Ihre scharf beobachteten Alltagsdialoge und das authentische Spiel des Ensembles machen «House of Dance» zu einem wahren Theatererlebnis: anrührend, abgründig, banal - wie das Leben eben ist.

Libanon

Rabih Mroué

Riding on a cloud

NORD Dienstag, 19.8. bis Donnerstag, 21.8., 19.00h, CHF 41.-, 65 Minuten, Arabisch und Englisch mit englischer und deutscher Übertitelung. Publikumsgespräch mit Rabih Mroué am Mittwoch, 20.8. nach der Vorstellung
Dem libanesischen Regisseur Rabih Mroué ist mit seiner jüngsten Bühnenarbeit ein Meisterstück des Erzähltheaters gelungen, das in unspektakulärer Weise das Persönliche mit dem Politischen verbindet: Protagonist und Thema des berührenden, aber nie sentimentalen Abends ist Rabih Mroués Bruder Yasser, dem als Jugendlicher von einem Heckenschützen in den Kopf geschossen wurde und der seither Sprache und Erinnerungsvermögen verloren hat. In «Riding on a cloud» kreiert Mroué aus verschiedenen episodenhaften Film- und Textelementen ein intimes, biografisches Geschehen, das in seiner Rekonstruktion über das individuelle Schicksal hinausweist und dabei immer auch das Erinnern und das Erzählen selbst reflektiert: War es so? Könnte es so gewesen sein? Oder war vielleicht alles ganz anders? Wo endet Fakt und wann beginnt Fiktion? «Als Höhepunkt des Eröffnungswochenendes», bezeichnete die NZZ die Aufführung am Festival Theater der Welt 2014.

Schweiz

papst&co.

Stadtmusikanten

SÜD Montag ,18.8. bis Mittwoch, 20.8., 19.30h, CHF 35.-, Premiere, 70 Minuten, Schweizerdeutsch
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Vier MusikerInnen, die bis anhin ihren Lebensunterhalt als Velokurier, Schafhirte, Reinigungskraft und Bürolistin verdienten, tun sich als Band zusammen. Vier individuelle Geschichten mit einem gemeinsamen Nenner: Sie entscheiden sich fürs Musikmachen und gegen Festanstellung und Wohlstand. Gemeinsam mit dem Zürcher Kollektiv papst&co. machen die vier die reale Problematik zum Programm: Sie erarbeiten ein Konzert-Theater und treten damit auf. Auf das Modell der maximalen Leistung antworten sie mit einem Modell der maximalen Freude. Ohne zu fragen, ob irgendwer auf sie gewartet hat, nehmen sie sich ihren Raum und erzählen von ihren Arbeitserfahrungen und dem Versuch, einen Traum zu leben. «Stadtmusikanten», das als Premiere gezeigt wird, ist die zweite Produktion von papst&co.

Deutschland / Indien

Flinntheater

Shilpa — The Indian Singer App

SÜD Freitag, 22.8. bis Sonntag, 24.8., 19.30h, CHF 35.-, 75 Minuten, Englisch, teilweise mit deutscher Übertitelung
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Sie ist benutzerfreundlich und charmant, sie ist interaktiv und als Demoversion von uns auf der Bühne zu testen: Shilpa, die erste Live-App für Smartphones. In der blitzgescheiten, bitterbösen und höchst unterhaltenden Produktion der jungen Regisseurin Sophia Stepf vom Flinntheater brilliert die indische Sängerin und Schauspielerin MD Pallavi in einer 75-minütigen One-Woman-Show und Musikttheater-Performance über die schizophrene Rolle der Frau in der indischen Unterhaltungsindustrie.

Iran

Amir Reza Koohestani & Mehr Theatre Group

Iwanow Nach dem Drama von Anton Tschechow

WERFT Samstag, 23.8. bis Montag, 25.8., 19.00h, CHF 47.-, 160 Minuten (inkl. 20 Minuten Pause), Farsi mit deutscher und englischer Übertitelung
Publikumsgespräch mit Amir Reza Koohestani am Samstag, 23.8., nach der Vorstellung
«We are all Ivanov», postete eine junge iranische Schauspielerin auf Facebook und spielte damit auf die Inszenierung ihres Landsmannes Amir Reza Koohestani an. Mit sicherem Instinkt für die Brisanz dieser 1889 uraufgeführten Milieustudie hat der Theater- und Filmregisseur Tschechows Drama um eine Gesellschaft im Stillstand auf die Bühne gebracht. Sein «Iwanow» der Jetztzeit, zurückhaltend, aber hoch präzis gespielt von einem Ensemble exzellenter Schauspieler, trifft den Nerv einer iranischen Jugend, der jegliche Illusionen abhandengekommen sind.

Brasilien

Christiane Jatahy

What if they went to Moscow?

Nach «Drei Schwestern» von Anton Tschechow

THEATER: NORD Sonntag, 24.8. bis Dienstag, 26.8., 19.00h, CHF 41.-, Europa-Premiere, 80 Minuten, Brasilianisch mit deutscher Übertitelung
FILM: HAUS AM SEE Sonntag, 24.8. bis Dienstag, 26.8., 19.00h, CHF 19.-, Europa-Premiere, 80 Minuten, Brasilianisch mit deutscher Übertitelung
Ihre «Julia» wurde am Theater Spektakel 2013 enthusiastisch aufgenommen. Nun zeigt Christiane Jatahy als Europa-Premiere ihren jüngsten Wurf «What if they went to Moscow?», eine freie Adaption von Tschechows «Drei Schwestern». Was wäre, wenn sie am Ziel ihrer Träume anlangten? Bei diesem Spannungsverhältnis zwischen Realität und Fiktion setzt Jatahys Theaterarbeit ein. Während des Bühnengeschehens wird mit den drei Schauspielerinnen live ein Film gedreht, der parallel zur Theatervorstellung im Kino gezeigt wird. Erneut bricht sie die Genres Theater und Film auf und kreiert eine hybride Präsentationsform, die eine Gleichzeitigkeit von virtueller Welt und realer Welt beinhaltet. Das Resultat: exzellentes Theater hautnah am Puls der Zeit.

Schweiz

Lutz & Guggisberg

Schöne Schäume verblasen

SÜD Dienstag, 26.8. bis Donnerstag, 28.8., 19.30h, CHF 35.-, Premiere, 70 Minuten, Schweizerdeutsch, Deutsch, Englisch
Das erfolgreiche Künstlerduo Lutz & Guggisberg fügt seinem kreativen Universum aus Malerei, Skulptur, Fotografie, Video, Installationen und Performances ein neues Stück hinzu - ein Theaterstück, das den wunderlichen Namen «SCHÖNE SCHÄUME VERBLASEN» trägt. Es geht darin um den vom digitalen Informationstrommelfeuer gelöcherten Menschen. «Totale Informiertheit bei gleichzeitiger Vergemüsung» lautet die Diagnose. Und so beschäftigen sich Andres Lutz und Anders Guggisberg mit Techniken des Auslagerns, Ablegens und Entsorgens von Wissen und üben sich im Vergessen und Erinnern. Dafür brauchen sie ein riesiges Memoryspiel aus Plattencovers, einen Hellraumprojektor, einen von Livemusik begleiteten Stummfilm, in dem mit Tom-kha-gai-Suppe gefüllte Wanderschuhe in einem Kühlschrank vorkommen. Und sonst noch so einiges.

Frankreich / Belgien

Halory Goerger & Antoine Defoort

Germinal

NORD Freitag, 29.8. und Samstag, 28.8., 19.00h, Sonntag, 31.8., 18.00h, CHF 41.-, 80 Minuten, Französisch mit deutscher Übertitelung
Die Kombination von neusten Formen der darstellenden Kunst und guter, geistreicher Unterhaltung ist schwierig und oft vertrackt. Dem französisch-belgischen Duo Halory Goerger & Antoine Defoort glückt das in «Germinal» wie aus dem Ärmel geschüttelt. Mit unglaublichem Charme und grosser Klugheit verbinden sie bildende und performative Kunst mit Informations- und Geisteswissenschaften. In einem wahrhaft abgründigen Mix aus Lecture und Performance kreisen die vier SpielerInnen rund um das Thema Kommunikation und lassen auf der leeren Bühne Welten entstehen und vergehen. Selten war Wissenschaft so unterhaltend. «Ein blendendes Stück», befand Der Standard.

Schweiz, Deutschland, Belgien

Milo Rau / IIPM

The Civil Wars

ROTE FABRIK, AKTIONSHALLE Mittwoch, 27.8. bis Samstag, 30.8. um 20.00h, Sonntag, 31.8. um 19.00h,  CHF 41.-, Premiere, 130 Minuten, Französisch und Flämisch mit deutscher Übertitelung
Publikumsgespräch mit Milo Rau am Donnerstag, 28.8., nach der Vorstellung
Mit «The Civil Wars» präsentiert der international erfolgreiche Berner Autor und Regisseur Milo Rau («Die letzten Tage der Ceausescus», «Hate Radio», «Breiviks Erklärung») seine bisher persönlichste Arbeit. Sie geht von der Frage aus, was einen jungen Mann dazu treibt, lieber in Syrien für die Errichtung eines Gottesstaates zu kämpfen und zu sterben, als in Westeuropa zu leben. Antworten auf diese Frage haben Rau und sein International Institute of Political Murder nicht nur bei ihren Recherchen im belgischen Salafisten- und Rechtsradikalenmilieu erhalten, sondern ganz unmittelbar von den beteiligten Schauspielern. Auch in deren Lebensgeschichten wird deutlich, was Rau entdeckt hat: «Wir haben eine vaterlose, weil zutiefst vorbildlose Zeit.» Drei Männer und eine Frau unterschiedlichen Alters und Herkunft erzählen aus ihrem Leben, von ihrer Kindheit, ihren Familien und unversehens spiegeln sich in ihren Geschichten die grossen politischen Themen Europas. So gelingt Rau in «The Civil Wars» ein Tableau Europas am Beginn des 21. Jahrhunderts.

Argentinien / Schweiz

Frida Leon Beraud & Dalang Puppencompany

Wie die Deine, so die Meine

HAUS AM SEE Freitag, 15.8., 18.00h, Samstag, 16.8., 15.00h, Sonntag, 17.8., 11.00h und 15.00h, Erwachsene CHF 21.- / Kinder CHF 13.-, Europa-Premiere, 60 Minuten, Deutsch, ab 7 Jahren
Vivi, Tante Doris, Mafalda - und Frida. Dazu Grossmütter, Urgrossmütter, Ururgrossmütter. Frida Leon Beraud spielt Vivi, die Hauptfigur in ihrem
autobiografisch gefärbten Stück über Migration und Identität, gleich selber. Mit von der Partie sind die alte und weise Puppe Doris und die Comicfigur Mafalda, Vivis bewundertes Vorbild. Gemeinsam mit ihnen und mit der Unterstützung ihrer Vorfahrinnen versucht Vivi herauszufinden, wie sie vom Ort ihrer Herkunft in Südamerika nach Europa geraten ist und warum. Eine humorvolle, spielerische Recherche mit Musik, Video und Puppenspiel rund um die Frage: Was ist Heimat?

Tanz, Nouveau Cirque und Jonglage ohne Audiodeskription

Frankreich

Cie. Olivier Dubois

Tragédie

WERFT Donnerstag, 14.8. bis Samstag, 16.8., 19.30h, CHF 47.-, 90 Minuten
Olivier Dubois, neuer Star der europäischen Choreografieszene, sorgt mit seiner 18-köpfigen Compagnie für einen fulminanten Auftakt in der Werft. In seiner streng durchkomponierten, dreiteiligen Choreografie bewegt sich laufend, tanzend, wirbelnd ein Strom von nackten Menschen über die Bühne. Was harmlos und überschaubar beginnt, schraubt sich je länger, je heftiger zu einem bacchantischen Orkan der Körper hoch. Archaisch, anrührend, hypnotisch und zutiefst menschlich. Dubois sagt denn auch von seinem dreiteiligen Stück «Tragédie», es sei «mehr Welterfahrung als Choreografie».

Brasilien

Marcelo Evelin & Demolition Inc.

Suddenly Everywhere Is Black With People

WERFT, FOYER Sonntag, 17.8. bis Mittwoch, 20.8., 22.00h, CHF 41.-, 60 Minuten
«Nichts fürchtet der Mensch mehr als die Berührung durch Unbekanntes», lautet der erste Satz von Canettis Werk «Masse und Macht». Kaum einem Künstler ist es in den letzten Jahren gelungen, die Begegnung mit dem Fremden so präzise und physisch erfahrbar zu machen wie dem brasilianischen Choreografen Marcelo Evelin in «Suddenly Everything Is Black With People». Inspiriert von Elias Canettis anthropologischer Betrachtung, konfrontiert Evelin die Zuschauenden mit einer verknäuelten Gruppe von tief schwarz bemalten nackten Wesen, die sich als amorphe Masse durch den Raum bewegt. Eine beeindruckende Arbeit, die lange nachhallt.

Frankreich

Cie. Heddy Maalem

Éloge du puissant royaume

SEEBÜHNE Montag, 18.8. bis Mittwoch, 20.8., 21.00h, Erwachsene CHF 43.- / Kinder CHF 25.-, 60 Minuten, ab 12 Jahren
Kraft, Wut, Schönheit, Innigkeit - die Performance von Heddy Maalems jungen Krump-Tänzern ist von beeindruckender Intensität. Krump - die Kurzform für Kingdom Radically Uplifted Mighty Praise - ist Anfang der Neunzigerjahre in den Gettos von Los Angeles entstanden, als Reaktion der schwarzen Jugend auf Diskriminierung und Ausgrenzung. Heddy Maalem, der Boxer, der zum Choreografen wurde, ist begeistert von diesem Tanzstil, der auch als eine Art «Streetversion des Gebets» verstanden wird, als gewaltlose Variante, dem Frust über Ungerechtigkeit und Perspektivlosigkeit Ausdruck zu geben. Mit «Éloge du puissant royaume», dem «Lob des mächtigen Königreichs», schreibt Maalem den Krump ein in sein eigenes, kraftvolles choreografisches Universum.

Italien

Alessandro Sciarroni

Untitled_ I will be there when you die

SEEBÜHNE Freitag, 22.8. bis Sonntag, 24.8., 21.00h, CHF 43.-, 60 Minuten
Er sei weder Tänzer noch Choreograf, erklärt Alessandro Sciarroni immer wieder, und doch ist der junge italienische Schauspieler und Performancekünstler zu seinem eigenen Erstaunen von der Tanzszene gewissermassen adoptiert worden und wird regelmässig zu Tanzfestivals eingeladen. In seinem aktuellen Stück zeigen vier professionelle Jongleure ihr unglaubliches Können, das geprägt ist von zäher Ausdauer und schwebender Leichtigkeit, andauernder Wiederholung und drohendem Misslingen. «Untitled _I will be there when you die» sei nicht Tanz, nicht Theater, nicht Zirkus, sagt Sciarroni, sondern ein Stück, das aus Würfen gemacht sei, aus Rhythmus und Musik. Seine Produktion ist eine atemberaubende, meditative «Bewegungsstudie» über das Vergehen der Zeit und die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz.

Kanada, Belgien, DR Kongo

Ula Sickle

Kinshasa Electric

SÜD Freitag, 29.8., 22.30h, Samstag 30.8., 19.00h, Sonntag, 31.8., 18.00h, CHF 35.-, 60 Minuten
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Vier virtuose junge PerformerInnen aus Kinshasa, begleitet von der deutsch-israelischen DJane Daniela Bershan aka Baba Electronica, die gemeinsam mit den vier den Soundtrack entwickelt hat, zeigen die angesagtesten Streetdance-Moves und Styles aus der kongolesischen Metropole, die wiederum lokale Aneignungen und Weiterentwicklungen von Trends der internationalen Popwelt sind. Die in Brüssel lebende kanadische Choreografin Ula Sickle nimmt in «Kinshasa Electric» vorurteilsfrei und gerade deshalb äusserst spannend die kulturelle Sampling und Remix-Technik einer globalisierten Welt auf. À voir absolument!

Finnland

Race Horse Company

Super Sunday

WERFT Montag, 18.8. bis Mittwoch, 20.8., 19.00h, Donnerstag, 21.8., 19.30h, CHF 47.- / 25.-, (Erwachsene / Kinder) 100 Minuten mit Pause, ab 12 Jahren
Ist die Race Horse Company zahm geworden? Sind die wilden Finnen zu harmlosen Scherzkeksen mutiert, die sich auf Jahrmärkten tummeln, Karussell fahren, Hau den Lukas spielen und auf Ponys im Kreis herumreiten? - Wohl kaum! Die Beschäftigung mit den traditionellen Formen volkstümlicher Attraktionen ist für die kühne Truppe, die inzwischen insgeheim als finnischer Nationalzirkus gilt, nur der Anlass zum Abheben in die dünne Luft atemberaubender Akrobatik und Artistik. Schon mit ihrer haarsträubenden allerersten Show «Petit mal» (2011) hat die Race Horse Company das Spektakel-Publikum im Sturm erobert. In «Super Sunday» nun lädt sie Gross und Klein zu einer «knallharten Achterbahnfahrt». Bitte anschnallen!

Belgien

Cie. du Poivre Rose & Iva Bittová

Le poivre rose

SEEBÜHNE Donnerstag, 28.8. bis Samstag, 30.8., 21.00h, CHF 43.- / 25.- (Erwachsene / Kinder), 70 Minten, ab 8 Jahren
Nominiert für den Zürcher Kantonalbank Förderpreis 2014
Waschzuber und Kessel in allen Grössen und Formen sind ein wichtiges Requisit in der allerersten Show der jungen Cie. du Poivre Rose. Die blechernen Behälter dienen als Badewannen für nackte Männer, Kopfbedeckung für begossene Pudel und Trommeln für aus dem Takt geratene Frauen. Der Rest ist stupende Zirkuskunst. Und Musik. Für ihre zirzensische Recherche über das Verhältnis zwischen den Geschlechtern konnte die Compagnie die hinreissende tschechische Geigerin und Sängerin Iva Bittová gewinnen, die mit ihrer eigenwilligen Musik und ihrer Präsenz die Szene verzaubert.

Short Pieces

Brasilien

Aline Corrêa

Cicatriz

TANZ, 20 Minuten
ROTE FABRIK AKTIONSHALLE Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 19.00-19.20h
Wer Aline Corrêa, deren Wurzeln im Hip-Hop liegen, im Stück «Cicatriz» (Narbe) gesehen hat, dem brennt sich ihre Tanzperformance ein ins Gedächtnis. Den Kopf kahl, den nackten Körper mit archaischen Ornamenten bemalt, wirkt die charismatische Tänzerin wie ein kämpferisches, robustes und gleichzeitig sanftes verletzliches Wesen. Der brasilianische Choreograf und Streetdance-Spezialist Paulo Azevedo, am Theater Spektakel 2008 mit der Gruppe Membros im Programm, hat ihr dieses Solo auf den Leib geschrieben. Selten war Tanz so körperlich, so wunderschön und so brutal.

Kosovo

Astrit Ismaili

Keep It Beautiful

PERFORMANCE, Premiere, 30 Minuten
ROTE FABRIK FABRIKTHEATER Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 19.00-19.30h
In der schweizerisch-kosovarischen Produktion «Love.State.Kosovo» von Fleischlin & Schupp, letztes Jahr am Theater Spektakel zu sehen, beeindruckte Astrit Ismaili mit einer sehr persönlichen, provokativen Performance über seine Kindheit im Kosovo während des Jugoslawienkriegs. Wer bin ich, wohin gehöre ich, und was will ich? Die Frage nach der künstlerischen und persönlichen Identität steht im Zentrum seines Solos, das er im Rahmen der Short Pieces als Premiere zeigt.

Iran

Azade Shahmiri

Damascus

LECTURE-PERFORMANCE, Europa-Premiere, 45 Minuten, Englisch
ROTE FABRIK FABRIKTHEATER Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 20.30-21.15h
Die Performerin, preisgekrönte Autorin und Kulturjournalistin Azade Shahmiri nähert sich in ihrer Lecture-Performance einer Stadt an, die sie nie betreten hat und die sie nur aus der Literatur und den Medien kennt. Shahmiris zu Beginn wissenschaftlich nüchterne Recherche über die Geschichte der Damaszener-Stadt, entwickelt sich mehr und mehr zu einer sehr persönlichen und berührenden Erzählung über das Damaskus von heute, über «ihr» Damaskus.

Chile

Cuerpo Indisciplinado

La clinica

PERFORMANCE, 30 Minuten
ROTE FABRIK BACKSTEIN Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 20.30-21.00h
Ein weiblicher Körper liegt reglos auf einer fahrbaren Spitalbahre. Eine zweite Frau, bewehrt mit Gummihandschuhen, sucht minuziös und mit grosser
Aufmerksamkeit nach Spuren und Anzeichen, die auf mögliche Ursachen für den Tod der Frau hindeuten. Das Szenario kennen wir aus jedem besseren TV-Krimi. Aber im Theater? Ebana GarÍn und Camila Karl verschieben in ihren Performances Ort und Handlung zu höchst irritierenden Kombinationen und stellen dabei die Grenze zwischen öffentlich und privat in Frage.

Korea

Geumhyung Jeong

CPR Practice

PERFORMANCE, 60 Minuten
ROTE FABRIK SHEDHALLE Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 21.30-22.30h
Wie schon 2012 in ihrem Short Piece «Video Camera» hat die Performerin erneut eine Puppe als Bühnenpartner gewählt, diesmal einen Dummy für die Reanimation bei einem Atem- und Kreislaufstillstand (CPR). Zärtlich wendet sich Jeong dem Übungsobjekt zu, haucht ihm Leben ein, wir hören ihn atmen, er scheint die Berührungen zu erwidern, zu geniessen. Mehr und mehr wird aus der medizinischen Übung ein verführerisches erotisches Spiel. Doch dann setzt plötzlich der Atem aus… In ihrem Solo «CPR Practice» erzählt die exzellente Performerin eine ebenso berührende wie irritierende Geschichte um Liebe, Tod und Einsamkeit.

Japan

Tetsuya Umeda

counter image number system

KLANG- UND OBJEKTPERFORMANCE, 30 Minuten
ROTE FABRIK HOF Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 21.30-22.00h
Er ist ein alchemistischer Zauberer, ein versponnener Tüftler, ein kinetischer Klangkünstler: Wasser, Feuer, Trockeneis, ein Bunsenbrenner und ein paar Konservendosen, mehr braucht Tesuya Umeda nicht. «Ich beobachte, das ist alles», sagt er selbst über seine Arbeit. In seinen ortspezifischen Performances kreiert er aus Licht, Ton und Kinetik wunderwitzige, atmosphärische Skulpturen, mit denen er auf der Basis einfacher physikalischer Phänomene Zeit hörbar und sichtbar macht.

Schweiz

Madmoiselle MCH

Le Triomphe de la Renommée

PERFORMANCE, 15 Minuten, kein Vorverkauf
ROTE FABRIK WERKSTATT Freitag, 22.8., ab 17.00h und Samstag, 23.8., ab 14.00h
Tickets: Für die Eins-zu-eins-Performance «Le Triomphe de la Renommée» von Madmoiselle MCH findet kein Vorverkauf statt. Es gibt an den beiden Vorstellungstagen jeweils 19 respektive 20 Aufführungen für je eine Person. Billette sind am Tag der Vorstellung an der Kasse in der Roten Fabrik erhältlich: Freitag, 22.8., 16-22h, Samstag, 23.8., 13-22h. Sprache wahlweise Deutsch, Französisch oder Englisch
Die Tänzerin und Performerin Marie-Caroline Hominal ist eine Künstlerin mit vielen Identitäten. In ihrer Eins-zu-eins-Performance empfängt sie als Madmoiselle MCH jeweils einen Gast für fünfzehn Minuten im intimen Rahmen ihrer Garderobe und lässt ihn hinter ihre Kulisse blicken. Ausgangspunkt ist der Gedichtzyklus «I Trionfi» des italienischen Dichters Petrarca, in dem er die Formen des Triumphs vergleicht: Wer trägt den Sieg davon: die Liebe, die Tugend, der Ruhm, die Zeit oder die Ewigkeit? Ruhm triumphiert über den Tod, sagt er, wird aber von Zeit und Ewigkeit besiegt.

Schweiz

Destiny’s Children

Follow Us

PERFORMANCE, 20 Minuten, Englisch und Deutsch
HAUS AM SEE Donnerstag, 21.8. bis Samstag, 23.8., 22.00-22.20h
Sie kamen, spielten und siegten: Marilyn und Amy respektive Annina Machaz und Mira Kandathil. In ihrer turbulenten Produktion «Follow Us» setzen sich die Berner Performerinnen mit Körper, Kopf und Herz mit dem Starkult rund um die Ikonen Marilyn Monroe und Amy Winehouse auseinander. Die Jury des Nachwuchspreises PREMIO 2014 war dermassen angetan, dass sie dem Duo den ersten Preis verlieh und die überraschende, provozierende, verunsichernde und berührende Kombination von überbordender Spiellust und grosser Verletzlichkeit lobte.

Installationen und mehr

Frankreich

Clédat & Petitpierre

La parade Moderne

LANDIWIESE Donnerstag, 21.8 und Freitag, 22.8., 18.30h und 20.30h, Samstag, 23.8. und Sonntag, 24.8., 17.00h und 19.00h, Eintritt frei
PERFORMATIVE INSTALLATION, ca. 30 Minuten
Hoppla, was kommt denn da? Ein Magritte! Ein Munch! Ein Ernst! Ein Arp! Und spielt da vorne nicht einer Ravels «Bolero»? Für seine «Parade Moderne» schickt das Künstlerpaar Yvan Clédat und Coco Petitpierre rund ein Dutzend Figuren aus den Werken von Malern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts los zu einem halbstündigen Marsch über die Landiwiese. Riesengross, farbig und befreit aus ihrem zweidimensionalen Dasein im Bilderrahmen, erwachen die Figuren zum Leben und formieren sich zu einer grossen, mobilen Skulptur, die ebenso an einen kunstgeschichtlichen Karnevalsumzug wie an eine humorvolle Prozession erinnert. «Sculptures à activer» nennen Clédat & Petitpierre ihre hybriden Werke, die auf irritierende Weise beides sind: Performance und Skulptur. 2013 waren sie am Theater Spektakel mit «Helvet Underground» präsent.

Schweiz

Augustin Rebetez

ROTOR

HAUS AM SEE Donnerstag, 28.8. bis Samstag, 30.8., 18.00 bis 22.00h, Eintritt frei
VIDEO-INSTALLATION
Die Sujets zur diesjährigen Kampagne des Festivals sind Videostills aus einem kurzen Clip, den der mehrfach ausgezeichnete Schweizer Fotound Videokünstler Augustin Rebetez eigens für das Theater Spektakel geschaffen hat. Seine höllische Fahrt über die Landiwiese lässt in aberwitziger Abfolge verschiedenste Facetten des Festivals aufscheinen.  Der 28-jährige Jurassier hat denn auch eine grosse Affinität zu den performativen Künsten. Seine Werke sind oft eine Art bespielte Installation, seltsame Universen, bevölkert von grotesken Gestalten, die er fotografisch und mit Video festhält. Im Haus am See zeigt Rebetez die Stop-Motion-Video-Installation «ROTOR». Zu sehen ist ein fantastisches, irres Panoptikum mit «seltsamen Maschinen, die wie verlorene Tiere herumirren, schreienden Telefonen in einer hysterischen Choreografie

Die Zentral-Bühne

Programm täglich ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag ab 16h, Eintritt frei, Hutsammlung. Infos vor Ort
Die Zentral-Bühne, 2012 erstmals im Zentrum der Landiwiese errichtet, hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens als beliebter und attraktiver Auftrittsort für Strassenkunst etabliert und ist aus dem Programm des Festivals kaum mehr wegzudenken. Das Zentral-Team hat erneut eine Vielzahl von Bewerbungen gesichtet, hat Strassenkunstfestivals besucht und vor Ort und im Netz recherchiert, um auch dieses Jahr ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zu bieten. Neben traditioneller Strassenkunst gibt es Produktionen aus den Bereichen Physical Theatre und Nouveau Cirque, etwa das energiegeladene Tanztheater «Zic Zac» der Rumänin Andrea Gavriliu oder das virtuose Zirkusspektakel von Psirc. Das abendliche Freiluftprogramm wird erweitert mit Flashlights von KünstlerInnen aus dem Hauptprogramm. Und selbstverständlich gibts mittwochs und am Wochenende Angebote für die ganze Familie.

Schweiz

Junges Schauspielhaus

Mehr als Ferien

LANDIWIESE Montag, 11. bis Freitag, 15. August,
Mittwoch, 20., Samstag, 23. und Sonntag, 24. August
KINDER-ANGEBOTE Infos und Anmeldung auf www.junges.schauspielhaus.ch
Das Junge Schauspielhaus hat sich mit dem Verein Kinderkulturkalender Zürich und der Kulturvermittlung Zürich zusammengetan und wartet mit einem erweiterten Angebot für Kinder auf: In der letzten Sommerferienwoche, wenn der Aufbau  des Festivals auf Hochtouren läuft, findet auf der Landiwiese ein Workshop für theaterinteressierte Kinder zwischen acht und elf Jahren statt. Auch dieses Jahr werden sich die kleinen Forscherinnen und Forscher intensiv mit verschiedenen Aspekten des Festivals auseinandersetzen und die Resultate anschliessend präsentieren. An drei Tagen können Kinder zudem in einer offenen Siebdruckwerkstatt Textilien bedrucken und schliesslich wird rund um die Röhrlibar mit Appetithäppchen auf Cool-Tur, den Herbstferienplausch 2014 aufmerksam gemacht.

Schweiz

Heinz Winter

Mikrokosmos Gassenschau

RESTAURANT L’ANDIS Donnerstag, 28.8., CHF 15.-, Tickets nur vor Ort
DOK-FILM CH 2013, 80 Minuten, Schweizerdeutsch, Französisch und Englisch, mit deutscher Untertitelung
Alle fünf Jahre verwandelt Karl’s kühne Gassenschau den stillgelegten Steinbruch des Walliser Dorfes St. Triphon in eine Outdoor-Arena mit Theater, Wohnwagen, Restaurant. Dort leben dann jeweils rund sechzig Menschen auf engstem Raum - und täglich reisen 1400 Zuschauer an. Der helle Wahnsinn ist das! «MikrokosMontags Gassenschau» heisst der 2013 erschienene Dokumentarfilm von Heinz Winter, der ein wirklich wunderbares Geschenk zum dreissigsten Geburtstag der sagenhaften Truppe ist, die sich vom Strassentheater zu einem Riesenunternehmen entwickelt hat. Winters Porträt erlaubt einen intimen Blick hinter die Kulissen einer Traumfabrik. Am Theater Spektakel wird der Film mit theatralischem Vorprogramm vom Regisseur präsentiert.